Lebenslauf schreiben: Alles zu Inhalt, Aufbau und Layout 
sowie Tipps und kostenlose Vorlagen

Beim Schreiben des Lebenslaufs gibt es einiges zu beachten. Wir beantworten Ihnen Ihre Fragen und stellen kostenlose Vorlagen zur Verfügung.

Autorin

  • Lisa Neun

Ihr Lebenslauf, auch Curriculum Vitae (CV) genannt, stellt einem potentiellen Arbeitgeber Ihren beruflichen und schulischen Werdegang sowie relevante Erfahrungen und Kompetenzen in übersichtlicher Form dar. Die standardisierte Form ist heutzutage der tabellarische Lebenslauf, welcher schnell und präzise verdeutlichen soll, ob ein Bewerber für einen Job geeignet ist. Deshalb greifen Personalentscheider oft zuerst zum Lebenslauf und überfliegen diesen meist innerhalb einer Minute, obwohl Sie chronologisch gesehen in den Bewerbungsunterlagen zuerst das Anschreibeneinsortieren. Sind die gewünschten Anforderungen für den ausgeschriebenen Job nicht gegeben bzw. in Ihrem tabellarischen Lebenslauf nicht ersichtlich, wird Ihre gesamte Bewerbung womöglich gleich aussortiert. Auch das Anschreiben beachtet der Personaler dann nicht mehr.

Daher sollten Sie Ihren Lebenslauf mit Sorgfalt erstellen und immer auf die ausgeschriebene Stelle anpassen. Dann werden Inhalt und Form den zuständigen Personaler überzeugen.

Tipp unserer Recruiter: Eine Vorlage aus dem Internet kann beim Schreiben eine gute Grundlage sein, die Sie dann individuell anpassen können.
 

Inhalt und Länge Ihres Lebenslaufs

Wie lange darf ein Lebenslauf sein?

Da Ihre Vita Ihre beruflichen Erfahrungen und Kenntnisse so kompakt und fokussiert wie möglich darstellen soll, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  1. Ein bis zwei Seiten sind eine optimale Länge, wobei dies auch von der Berufserfahrung abhängt. Wenn Sie Berufseinsteiger sind, sollten Sie mit einer Seite auskommen.
  2. Informationen, die für den ausgeschriebenen Job relevant sind, stellen Sie ausführlicher und aussagekräftig dar. Den Rest halten Sie kurz oder lassen ihn möglicherweise sogar ganz weg.
     

Welche Informationen gehören auf jeden Fall in einen Lebenslauf?

Angestrebte Position
Wie im Anschreiben sollten Sie auch im Lebenslauf mindestens einmal festhalten, auf welche Position Sie sich bewerben. Es bietet sich an dies (z. B. ,,Bewerbung als Finanzbuchhalter“) als Überschrift, auf dem Deckblatt oder in Kopf- oder Fußzeile zu tun.

Persönliche Daten
Auf jeden Fall müssen Sie Ihren vollständigen Namen, Adresse sowie Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, ggf. Link zur persönlichen Webseite) angeben. Zusätzlich können Sie weitere persönliche Daten freiwillig hinzufügen, z. B. Geburtsdatum und -ort, Staatsangehörigkeit und Familienstand.

Beruflicher Werdegang / Berufspraxis
Alle relevanten praktischen Erfahrungen sollten nacheinander aufgelistet werden. Dazu zählen sowohl Vollzeit- und Teilzeittätigkeiten als auch freiberufliche Tätigkeiten und Praktika. Dabei sollten Sie zu jeder Station mindestens folgende Angaben machen: Position, vollständiger Firmenname und Ort, Beschäftigungsart, Aufgaben und Tätigkeiten sowie der Zeitraum der Beschäftigung.

Ausbildung
Neben beruflichen Stationen gehören auch Schul-, Ausbildungs- und Studienzeit auf jeden Fall in Ihre Vita. Auch hier geben Sie Name und Art der Schule bzw. Universität, Ihre Fachrichtung sowie  Schwerpunkte und den Zeitraum an. Wenn Ihre Abschlussnote gut oder sehr gut ist, könnten Sie diese außerdem hinzufügen. Beachten Sie, dass Sie auch ein abgebrochenes Studium bzw. eine abgebrochene Ausbildung mit aufführen, jedoch ohne den Hinweis "abgebrochen". Dies würde unnötig Aufmerksamkeit darauf lenken.

Tipp unserer Recruiter: Die Angabe der Grundschule ist für Ihren Lebenslauf nicht relevant, da der Besuch der Grundschule in Deutschland verpflichtend und damit selbstverständlich ist. Lassen Sie sie gerne weg.

Weiterbildungen
Alle größeren Umschulungen und Weiterbildungen sowie kleinere Seminarbesuche und Online-Kurse gehören in diese Kategorie.

Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
Schließlich geben Sie auch alle sonstigen relevanten Kompetenzen an. In der Regel handelt es sich hier um EDV- und IT-Kenntnisse sowie Sprachkenntnisse. Diese listen Sie entweder zusammen oder getrennt in einzelne Abschnitte auf. Dies hängt vorrangig von der Menge der einzelnen Kenntnisse ab. Nennen Sie auch, welches Kenntnislevel Sie haben, also ob es sich um Grundkenntnisse, gute oder sehr gute Kenntnisse handelt.

Tipp unserer Recruiter: Orientieren Sie sich unbedingt am Anforderungsprofil des Jobs, auf den Sie sich bewerben. Welches Know-how wird gesucht? Nennen Sie entsprechend nur relevante Kenntnisse.

Ort, Datum und Unterschrift
Ort, Datum und Ihre Unterschrift markieren den Schluss Ihres Lebenslaufs. Hiermit  bestätigen Sie, dass die von Ihnen gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen. Bei der Online-Bewerbung, wie der E-Mail-Bewerbung, setzen Sie Ihre Unterschrift auf ein Papier und scannen dieses Papier ein. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm schneiden Sie am PC die eingescannte Unterschrift aus und setzen das Bild unter Ihren Lebenslauf.
 

Welche Informationen sind optional für einen Lebenslauf?

Kurzprofil
Als Bewerber können Sie ein Kurzprofil hinzufügen, um Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen hervorzuheben, die für die Position besonders wichtig sind. Das können z. B. Sprach- oder EDV-Kenntnisse sowie Berufserfahrungen in einem bestimmten Bereich sein. Ein Kurzprofil kann bei langem Lebenslauf helfen, den Fokus von Anfang an auf bestimmte Aspekte zu legen. Konzentrieren Sie sich hier auf maximal 5 Punkte.

Bewerbungsfoto
Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht, wird aber nach wie vor gerne gesehen, denn erst mit einem Bewerbungsfoto können sich viele Personaler ein echtes Gesamtbild eines Bewerbers machen. Zudem kann es den Gesamteindruck abrunden, verstärken und sogar die Chancen einer Bewerbung verbessern.  

Soft Skills
Heutzutage wird es mehr und mehr üblich, Soft Skills direkt im tabellarischen Lebenslauf zu nennen. Dies kann sich besonders bei weniger Berufserfahrung anbieten, um persönliche Stärken zu zeigen.

Tipp unserer Recruiter: Nennen Sie Soft Skills nie ohne Beispiele. Wo und wie haben Sie diese erlernt oder unter Beweis gestellt? Idealerweise kommuniziert man diese indirekt, z. B. durch Erfolge, Lieblingsfächer, Hobbys und Interessen.

Soziales Engagement, (berufliche) Auslandserfahrungen und Hobbys
Auch all das sowie Nebentätigkeiten (wenn relevant) können angegeben werden, sofern Sie zum angestrebten neuen Job oder zum Unternehmen passen. Zudem runden sie Ihr Profil als Bewerber ab und können die Motivation für den Beruf untermauern.

Was folglich nicht in den Lebenslauf gehört, sind für die Stelle unwichtige Informationen. Die Berufe der Eltern, Gehaltsvorstellungen oder politische und religiöse Ansichten (sofern Sie sich nicht bei einer kirchlichen oder politischen Einrichtung bewerben) haben beispielsweise nichts im Lebenslauf zu suchen.
 

Aufbau und Layout Ihres 
Lebenslaufs

Wie baue ich einen tabellarischen Lebenslauf auf und was ist beim Layout zu beachten?

Ihren tabellarischen Lebenslauf beginnen Sie mit Ihren persönlichen Daten sowie optional dem Bewerbungsfoto. Anschließend legen Sie Ihren beruflichen, dann schulischen Werdegang dar. Danach folgen Sprach- und EDV-Kenntnisse sowie sonstige optionale Angaben. Haben Sie sich für ein Kurzprofil entschieden, führen Sie dies noch vor der Auflistung der Berufspraxis an.

Es ist üblich, den CV umgekehrt chronologisch aufzubauen. Das heißt, Sie beginnen mit der aktuellsten Berufserfahrung, danach folgen ältere Stationen Ihres beruflichen Werdegangs. Hier gilt folgende Faustregel: Je länger eine Station zurückliegt, umso kürzer die Beschreibung, außer sie ist besonders wichtig für die ausgeschriebene Stelle.  

Zudem sollten Sie die Inhalte in thematische Abschnitte unterteilen und in Stichpunkten darstellen. Dabei stehen auf der linken Seite die Zeitangaben und rechts die Fakten. Nutzen Sie beim Schreiben am besten folgendes Beispiel als Vorlage:

Berufserfahrung

07/2019 - 04/2022

Finanzbuchhalter
Muster AG, Musterburg

  • Bearbeiten der Neben-, Sach- und Anlagenbuchhaltung
  • Mitarbeit bei der Erstellung der Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse
  • Erstellung von Rückstellungen und Abgrenzungen
  • Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldungen
  • (Intercompany-) Kontenabstimmung
  • Erarbeitung von Statistiken und Auswertungen

04/2015 - 06/2019 

Kreditorenbuchalter
Muster GmbH, Musterburg

  • Sortierung, Eingabe bzw. Scannen der Eingangsrechnungen
  • Rechnungsprüfung
  • Kontierung und Buchung der   Eingangsrechnungen
  • Zahlungsverkehr
  • Kontenabstimmung
  • Stammdatenpflege

Beim Layout achten Sie darauf, dass es ohne viel optische Ausschmückung oder Formatierung auskommt, damit nichts vom wesentlichen Inhalt ablenkt. Das sind unsere Tipps für einen tabellarischen Lebenslauf:

  • Nutzen Sie nicht mehr als zwei verschiedene Schriftarten. Die Standards sind „Arial“ und „Times New Roman“.
  • Verwenden Sie beim Schreiben (abgesehen vom Titel) nur etwa zwei verschiedene Schriftgrößen, bei Zwischenüberschriften verwenden Sie Größe 13 oder 14, im Fließtext Größe 11
  • Farben sind optional. Gehen Sie damit also sparsam um, wenn Sie welche nutzen wollen. Idealerweise verwenden Sie nur eine "Schmuckfarbe", z. B. eine Farbe aus dem Unternehmenslogo.
     

Lücken im Lebenslauf

Wie gehe ich mit Lücken um?

Als Lücken im Lebenslauf bezeichnet man Abschnitte zwischen zwei Jobs, die länger als zwei Monate andauern. Diese entstehen beispielsweise durch Arbeitslosigkeit, Krankheit und freiwillige Auszeiten wie Sabbaticals oder längere Reisen.

Doch solche Lücken sind gar nicht so bedenklich, wie von den meisten Bewerbern befürchtet. Denn moderne Karrierewege sehen heute anders aus als noch vor 10 bis 20 Jahren, da Arbeitgeberwechsel häufiger werden und Neuorientierungen sowie Auszeiten keine Seltenheit mehr sind.  

Daher gilt: Lücken nicht verschleiern und immer ehrlich bleiben. Zumal es bei einem tabellarischen Lebenslauf durch die spezifischen Zeitangaben nahezu unmöglich ist, Lücken zu verstecken. Wichtig ist dabei jedoch, die Wahrheit richtig zu formulieren. Schreiben Sie anstelle von „arbeitslos“ besser „arbeitssuchend“ oder „berufliche Neuorientierung“, z. B. „berufliche Neuorientierung mit dem Ziel einer Position als Teamleiter“ oder „Arbeitssuche im Bereich Finanz- und Rechnungswesen“.

Bereiten Sie sich darüber hinaus auf mögliche Fragen in einem Vorstellungsgespräch vor. Überlegen Sie sich beispielsweise, was Sie aus diesen Erfahrungen gelernt und vielleicht sogar an Kompetenzen gewonnen haben.

Tipp unserer Recruiter: Zeigen Sie, dass Sie während der Lücken trotzdem aktiv waren, um eine neue Stelle zu finden oder sich weiterzubilden. Erwähnen Sie beispielsweise ein Ehrenamt, eigene (Website-) Projekte, Webinare oder gar eine Umschulung.
 

Kostenlose Lebenslauf-
Vorlage

Welche Vorlage ist für mich geeignet?

Wir bieten Ihnen hier zwei schlichte Vorlagen als Word-Datei an, die Sie auf Ihre eigenen Wünsche individuell anpassen und dann im PDF-Format abspeichern können.

Die erste Vorlage ist ein Muster-Lebenslauf inklusive Deckblatt und Kurzprofil. Eine solche Vorlage mit Deckblatt bietet sich insbesondere dann an, wenn für Ihre Bewerbung kein Anschreiben verlangt wird.

Zudem finden Sie hier eine weitere Vorlage ohne Deckblatt und Kurzprofil.
 

Fazit

Ein Lebenslauf ist mehr als nur die Auflistung von Berufserfahrungen und ehemaligen Arbeitgebern. Vielmehr zeigt er dem potenziellen neuen Arbeitgeber aussagekräftig und übersichtlich, wer Sie sind und welche Fähigkeiten Sie mitbringen. Mit unseren Tipps wird Ihnen das gelingen.
 

Autorin

  • Lisa Neun

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