Im Vorstellungsgespräch überzeugen

Im Interview geht es nicht nur darum, Fragen zu beantworten. Auch Smalltalk und Selbstpräsentation sind essenziell. Wie Sie in allen Phasen überzeugen, erfahren Sie hier.

Autorin

  • Lisa Neun

Wenn Sie sich bei einem Vorstellungsgespräch dem Unternehmensvertreter Ihres potentiellen Arbeitgebers präsentieren, müssen Sie verschiedene Regeln beachten, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Als Bewerber durchlaufen Sie während des Termins beim Unternehmen verschiedene Stationen. Dabei geht es nicht nur darum, Fragen zu beantworten. Sie werden außerdem dazu aufgefordert, die wichtigsten Stationen Ihres Lebenslaufs in einer Selbstpräsentation dazulegen. 

Wie Sie in allen Phasen des Bewerbungsgesprächs überzeugen und zum perfekten Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle werden, zeigen wir Ihnen hier.
 

Allgemeine Verhaltensregeln

Handy ausschalten
Schalten Sie Ihr Handy am besten schon ab oder auf lautlos bevor Sie die Firma betreten. So vergessen Sie dies vor Ort nicht, wenn Sie aufgeregt sind.
 

Zuhören und ausreden lassen
Wenn Ihr Gegenüber spricht, zum Beispiel wenn er das Unternehmen und sich selbst vorstellt, hören Sie aufmerksam zu und lassen Sie ihn immer ausreden. Das ist nicht nur eine Frage des Respekts. Aus dem Gesagten ergeben sich möglicherweise auch Fragen zum zukünftigen Arbeitgeber, die Sie im Anschluss stellen können.
 

Visitenkarten
Wenn Sie eine Visitenkarte erhalten, legen Sie diese vor sich ab und spielen Sie nicht damit während des Bewerbungsgesprächs.
 

Notizblock und Stift
Nehmen Sie einen Notizblock mit in das Gespräch und machen Sie Gebrauch davon! Viele Mitbewerber werden dieses wichtige Utensil vergessen und Sie heben sich dadurch von der Masse ab. Notieren Sie sich stichpunktartig wichtige Informationen, die Ihnen Ihr Gesprächspartner im Verlauf des Bewerbungsgesprächs über Ihren potentiellen Arbeitgeber, Mitarbeiter, Kollegen und Aufgabenbereiche mitteilt. Hieraus können Sie spontan eigene, gute Fragen ableiten. Das ist besonders im weiteren Verlauf hilfreich, wenn Sie gefragt werden, ob Sie denn noch Fragen haben.
 

Schritt für Schritt zum neuen Job

Begrüßung und Small Talk

Mit der Begrüßung steht Ihnen als Bewerber bereits die erste Prüfung bevor. Hier gewinnt der Personaler bereits wichtige Eindrücke in Bezug auf Selbstbewusstsein, Nervosität, Umgangsformen und soziale Kompetenz. Achten Sie also besonders auf einen festen Händedruck, Blickkontakt und ein freundliches Lächeln. 

Weitere Tipps zur richtigen Begrüßung finden Sie in unserem Artikel „Vorstellungsgespräch: Mit dem ersten Eindruck punkten“.

Oft wird vor dem eigentlichen Interview noch ein kurzer Small Talk geführt, um die Stimmung zu lockern. Beispielweise werden Sie gefragt, wie es Ihnen geht oder wie die Anreise war. Bei dieser Frage sollten Sie immer positiv oder zumindest neutral antworten. Es kommt nicht gut an, wenn Sie sich bei Ihrem potentiellen Arbeitgeber an dieser Stelle über den Verkehr oder die öffentlichen Verkehrsmittel beschweren. Negative Aussagen können dem Personaler auch als negative Eindrücke in Zusammenhang mit Ihnen in Erinnerung bleiben. 

Grundsätzlich gibt es Themen, die sich sehr gut für einen Small Talk eignen und andere, die Sie meiden sollten.
 

Geeignete Small Talk-Themen

  • Ort, Umfeld und Anlass der Zusammenkunft
  • Wetter
  • Urlaub
  • Sport, Hobbys
  • Literatur, Filme, Musik, Kultur
  • Mögliche Gemeinsamkeiten, z. B. gemeinsame Bekannte
     

Nicht geeignete Small Talk-Themen

  • Politik
  • Religion
  • Partnerschaftsprobleme
  • Krankheit und Tod
  • Geld
     

Tipp unserer Recruiter: Wenn Sie danach gefragt werden, ob Sie etwas trinken möchten, sollten Sie dieses Angebot annehmen. Bedenken Sie, dass Sie während des Vorstellungsgesprächs viel sprechen werden. Hier kann ein Glas Wasser durchaus hilfreich sein. Außerdem können Sie Pausen etwas überbrücken und einen Schluck trinken, wenn Sie über eine Frage länger nachdenken möchten.
 

Kennenlernen

Wenn Sie im Interviewraum angekommen sind, Platz genommen und die ersten Hürden des Termins erfolgreich gemeistert haben, hat Ihre Vorstellung im Unternehmen längst begonnen. Der erste Eindruck ist auf beiden Seiten gemacht.

Bevor Sie sich selbst und Ihre Fähigkeiten präsentieren müssen, gilt es jetzt erst einmal sich kennenzulernen. Mit der Begrüßung ist ein Teil des Kennenlernens schon erledigt worden, jedoch gehört dazu nicht nur die Nennung der Namen. Kennenlernen bedeutet hier auch, dass Sie etwas über die Firma erfahren, bei der Sie sich beworben haben. So wird Ihnen der Personaler in dieser Phase des Gesprächs vor allem etwas über das Unternehmen erzählen und sich selbst kurz vorstellen.
 

Selbstpräsentation

Wenn Sie im Vorstellungsgespräch an dem Punkt angelangt sind, den wir „Selbstpräsentation“ nennen, sind Sie an der Reihe. Oft werden Sie mit den Worten „Erzählen Sie doch etwas über sich“ dazu aufgefordert, sich selbst und Ihren beruflichen Werdegang zu präsentieren. Das ist die Gelegenheit, Ihre Gesprächspartner von Ihren Stärken zu überzeugen und zu zeigen, warum gerade Sie die beste Besetzung für den Job sind! Vermitteln Sie Ihr Know-how selbstbewusst, bleiben Sie aber immer authentisch. 
 

Tipp unserer Recruiter: Achten Sie während der Selbstpräsentation auch auf eine angemessene Haltung, Gestik und Mimik.
 

In dieser Phase sollten Sie 5 bis maximal 10 Minuten anschaulich über sich selbst sprechen. Wie in der schriftlichen Bewerbung müssen Sie Ihre Kompetenzen, relevanten Erfahrungen und beruflichen Erfolge darlegen. Jedoch kann das für Bewerber knifflig sein. Konnten Sie beim Verfassen des Anschreibens noch ausführlich über die Formulierung eines Satzes nachdenken, müssen Aussagen jetzt viel schneller gemacht werden. Deshalb sollten Sie sich auf Ihre Selbstpräsentation vorbereiten! 
 

Beantworten Sie sich zur Vorbereitung am Besten folgende Fragen:

  • Welche Fachkompetenzen möchten Sie hervorheben?
  • Mit welchen Erfahrungen können Sie diese umschreiben/darlegen?
  • Welche Soft Skills sind für die angestrebte Stelle besonders wichtig?
  • Welche Beispiele aus Ihrer Laufbahn unterstreichen diese?
  • Was sind Ihre Stärken?
  • Gibt es etwas, das Sie noch betonen möchten?
     

Knüpfen Sie Ihre Selbstpräsentation an einen roten Faden. Beginnen Sie zum Beispiel bei Ihrer Ausbildung und gehen Sie dann auf die relevanten Positionen Ihres bisherigen beruflichen Weges ein. An dieser Stelle des Bewerbungsgesprächs ist es wichtig, dass Sie spannend erzählen und den Personaler nicht langweilen. 

Ihre Selbstpräsentation müssen Sie selbstverständlich üben. Tragen Sie diese zum Beispiel einem Freund vor und bitten ihn im Anschluss um Feedback. So sind Sie auf diese Situation bestmöglich vorbereitet. 

Tipp unserer Recruiter: Hören Sie auf zu reden, wenn Sie mit Ihrer Selbstpräsentation fertig sind. Eventuelles Schweigen des Personalers soll testen, ob Sie immer weiter reden und vielleicht auch Sachen erzählen, die Sie nicht sagen sollten. Falls Sie in eine solche Situation geraten, fragen Sie Ihr Gegenüber besser: „Haben Sie Fragen dazu?“

Damit sind Sie schon bei der nächsten Phase des Bewerbungsgesprächs angelangt: Die Fragen des Personalers an Sie.
 

Rückfragen

Diese Phase des Bewerbungsgesprächs fürchten viele Bewerber am meisten, denn hier gilt es, gute Antworten auf die Fragen des Personalers zu finden. Doch auch das ist keine unmögliche Aufgabe, wenn Sie sich bei Ihrer Vorbereitung bereits auf mögliche Fragen einstellen und Ihre persönlichen Antworten zu Hause vorformulieren. 

Damit Sie sich auf typische Fragen von Personalentscheidern gut vorbereiten können, haben wir die wichtigsten Tipps dazu in unserem Beitrag „Vorstellungsgespräch: Fragen und Formulierungshilfen“ für Sie zusammengestellt.

An dieser Stelle haben Sie auch die Gelegenheit, Ihre eigenen Fragen zu stellen. Denn auch Sie wollen ja mit einer ausreichenden Entscheidungsgrundlage aus dem Gespräch herauskommen. Im Bewerbungsgespräch sollten Sie diese Chance auf jeden Fall nutzen und damit Interesse am Unternehmen signalisieren.
 

Abschluss

Am Ende eines Vorstellungsgesprächs gibt es nur noch zwei Dinge zu tun. Zum einen sollten Sie sich nach dem nächsten Schritt im Bewerbungsprozess erkundigen. Fragen Sie bis wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können. 

Tipp unserer Recruiter: Wenn ein Termin genannt wird und dieser ohne Rückmeldung des Unternehmens verstreicht, dürfen Sie auf jeden Fall nachfragen und Eigeninitiative zeigen!

Danach folgt nur noch die Verabschiedung. Ähnlich wie bei der Begrüßung verabschieden Sie sich mit Handschlag und einem Lächeln. Danken Sie Ihrem Gesprächspartner für das Gespräch und halten Sie Augenkontakt. 
 

Fazit

Um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen, ist es wichtig zu wissen, worauf es in den einzelnen Phasen des Gesprächs ankommt. Ein fester Händedruck bei der Begrüßung und eine interessante Selbstpräsentation gehören genauso dazu wie die richtigen Antworten auf die Fragen des Personalers.

Autorin

  • Lisa Neun

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