Mehr Gehalt nach einem Jobwechsel

Mehr Geld verdienen - mit einem neuen Job lässt sich Ihr bisheriges Gehalt oft signifikant aufstocken. Doch wieviel Prozent können Sie dabei rausholen? Und ist es die neue Stelle am Ende auch wirklich wert? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der folgende Artikel.

Autorin

  • Daniela Kaut

Wer als Fachkraft einen guten Job macht, sollte sich auch über ein gutes Gehalt freuen. Wird jedoch die erbrachte Leistung nicht angemessen honoriert, kann dies – sofern es den Mitarbeitern bewusst ist – Unzufriedenheit hervorrufen und qualifizierte Fachkräfte in einen Jobwechsel treiben. Sehr zum Leidwesen des Arbeitgebers!

Mehr Geld in der Tasche ist nach wie vor ein sehr überzeugender Grund, den Job zu wechseln, steht es doch für Sicherheit und Unabhängigkeit.

Sicher gibt es für einen Wechsel auch nicht monetäre Motive, doch ein höheres Gehalt ist oft das maßgebliche Argument, den aktuellen Job zu kündigen und einen Arbeitgeberwechsel ins Auge zu fassen.

Vereinbaren Sie in regelmäßigen Abständen eine Gehaltserhöhung.

Haben Sie bei der Einstellung keine regelmäßige Gehaltsanpassung ausgehandelt, kann dies in Zeiten galoppierender Inflation zum echten Problem werden. Denn Inflation bedeutet Geldentwertung. Bei einer Inflationsrate von beispielsweise 7 % wird die Kaufkraft um 7 % gemindert. Doch bereits bei einer geringeren, „normalen“ Inflationsrate besteht Handlungsbedarf. Spätestens nach zwei Jahren sollten Sie daher eine Gehaltserhöhung anstreben. Entweder innerhalb des eigenen Unternehmens oder im Rahmen eines Arbeitgeberwechsels.

Doch welche Wirkung hat das auf Vorgesetzte, wenn Sie alle zwei Jahre eine Gehaltserhöhung einfordern? Erweckt dies nicht den Eindruck, man sei zu stark auf Finanzielles fokussiert? 

Nein, denn faktisch handelt es sich nicht um eine Gehaltserhöhung, sondern um eine Gehaltsanpassung an die Inflationsrate und steigende Lebenshaltungskosten. Auf dieser Basis werden auch die Gehälter von Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst regelmäßig angepasst. Würde das Gehalt nie angepasst, wäre es im Laufe der Zeit immer weniger wert.

Leider ist nicht jedes Unternehmen bereit oder in der Lage, regelmäßige Gehaltsanpassungen vorzunehmen. Daher gilt: Möchten Sie Ihre Kaufkraft auf gleichem Niveau erhalten, sollten Sie in regelmäßigen Abständen den Arbeitgeber wechseln.

 

Gehaltsanpassung - womit müssen Sie rechnen?

Doch in welcher Höhe lässt sich eine Gehaltssteigerung nach einem Jobwechsel rechtfertigen? Können Sie sich nach einer Gehaltsverhandlung zwischen fünf und zwanzig Prozent verbessern, haben Sie alles richtig gemacht. Abhängig ist die individuelle Gehaltssteigerung dabei von unterschiedlichen Faktoren wie Position, Unternehmensgröße, Wirtschafts- und Auftragslage, Standort, Branche, Erfahrung und Qualifikation. Entscheidend ist ebenfalls, ob Sie abgeworben wurden, oder sich selbst bewerben.

Mehr oder weniger Gehalt? Hier sind einige Faktoren, die Ihr Gehalt allgemein beeinflussen können:

  • Fach- oder Führungskräfte können mehr verlangen als Berufseinsteiger
  • Absolventen verdienen oft mehr als Arbeitnehmer ohne Studium
  • Je größer das Unternehmen, desto attraktiver die Vergütung
  • In Ballungsräumen verdienen Sie besser, als auf dem Land
  • In Hessen, Baden-Württemberg und Bayern fallen Gehälter höher aus als in den neuen und nördlichen Bundesländern
  • Bei guter Wirtschaftslage winken höhere Gehälter als in Krisenzeiten
  • Arbeitslose sind in einer schwächeren Verhandlungsposition als Mitarbeiter in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis
  • Bei einem Quereinstieg müssen Sie mit Abstrichen bis zu 10% rechnen
  • Bei einem Aufstieg in eine gehobenere Position, z.B. mit Personal- oder Budget-Verantwortung, sind 15 bis 20 Prozent mehr Gehalt möglich – abhängig von der jeweiligen Position
  • Sie wurden abgeworben? Auch in diesem Fall sind bis zu 20 Prozent mehr Gehalt drin
  • Bei einem Wechsel innerhalb der Branche und in gleicher Position können Sie bis zu zehn Prozent mehr Verdienst durchsetzen

Kennen Sie Ihren persönlichen Marktwert und profitieren Sie davon.

Wenden Sie diese Parameter an, kommen Sie dem passenden persönlichen Gehalt bereits ein Stückchen näher. Doch am Ende stellt sich stets die Frage: Wie stehe ich im Verhältnis zu anderen da? Verdiene ich vergleichsweise genug oder schon überdurchschnittlich gut? Und von welchem konkreten Gehaltsrahmen kann ich ausgehen?

Oder anders ausgedrückt: wie hoch ist mein tatsächlicher Marktwert?

Eine äußerst wichtige Information, die Sie unbedingt kennen sollten, bevor Sie in der Bewerbung Ihre Gehaltsvorstellungen übermitteln oder im Gehaltsgespräch die Gehaltswünsche bzw. Gehaltsvorstellungen äußern.

Finden Sie heraus, wieviel Sie wert sind! Nur so können Sie eine professionelle Gehaltsverhandlung führen.

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Ihre individuelle Gehaltsspanne – die Basis für erfolgreiche Verhandlungen.

Sie bitten nicht einfach nur um mehr Geld, sondern stellen eine gerechtfertigte Forderung, die den Gegenwert für Ihre Leistung darstellt. Personalverantwortliche erkennen sofort, ob Sie gut vorbereitet sind und könnten Ihre mangelnde Kenntnis der Faktenlage zu Gunsten des Unternehmens nutzen.

Sie haben es geschafft und eine Einladung zum Bewerbungsgespräch für einen Job in Ihrem Wunschunternehmen erhalten. Glückwunsch! Machen Sie jetzt nicht den Fehler, das Gehalt im Vorstellungsgespräch zu sehr in den Mittelpunkt der Verhandlungen zu rücken.

In der Regel wird ein neuer potenzieller Arbeitgeber das Thema Gehalt selbst ansprechen. Bringen Sie das Finanzielle aus Sicht des Arbeitgebers hingegen verfrüht zur Sprache, kann leicht der Eindruck entstehen, dass es Ihnen primär ums Geld geht – und nicht um die Herausforderung oder um den Job selbst. Und das wiederum kann ein Grund für eine Absage sein.

Sie sind ein Verhandlungstalent? Vielleicht lässt sich ja eine Vereinbarung treffen, dass Sie nach der Probezeit bzw. nach ein bis zwei Jahren eine Gehaltserhöhung erhalten. Nach dieser Zeit sollte der neue Arbeitgeber in der Lage sein, Ihre Leistungen im Job angemessen zu beurteilen.

Fazit

Wenn Sie sich weiterentwickeln möchten, ob in fachlicher, persönlicher oder finanzieller Hinsicht, kommen Sie an einer beruflichen Veränderung nicht vorbei. Das muss nicht unbedingt heißen, dass Sie Ihrem Unternehmen den Rücken kehren.

Sind Ihre Entwicklungsmöglichkeiten dort jedoch ausgereizt, sollten Sie in Erwägung ziehen, den Job zu wechseln – diesen Schritt jedoch nicht ausschließlich vom Gehalt abhängig machen.

Das Gesamtpaket muss stimmen: eine bessere Position, eine gute Work-Life-Balance, ein Überstundenausgleich, fachliche Zusatzqualifikationen, Entwicklungsmöglichkeiten und last not least ein nettes Team. Das sind – neben einem höheren Gehalt – die entscheidenden Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie den Sprung ins kalte Wasser wagen und in einen neuen Job wechseln. 

 

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Autorin

  • Daniela Kaut

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