Work-Life-Balance: 7 Tipps für mehr Wohlbefinden

Verbessern Sie Ihre Work-Life-Balance mit unseren 7 Tipps. Erfahren Sie, wie Sie durch kleine Veränderungen für mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden sorgen.

Autorin: 

  • Lisa Neun

Leben Sie, um zu arbeiten oder arbeiten Sie, um zu leben?

Die Antwort auf diese Frage tendiert seit Jahren deutlich in die Richtung von Letzterem: arbeiten, um zu leben. Doch viel zu selten klappt das so, wie man es sich vorstellt.

Laut einer Mintel-Studie* von 2022 arbeiten nahezu 50 % aller deutschen Arbeitnehmer auch über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus und sogar 51 % geben an, dass sie krank zur Arbeit gehen. Kein Wunder also, dass nur weniger als die Hälfte der Befragten angaben, mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden zu sein. Dabei ist diese enorm wichtig für die physische und mentale Gesundheit sowie das allgemeine Wohlbefinden.

In diesem Beitrag erklären wir, was man unter  Work-Life-Balance versteht, warum sie so wichtig ist und geben Ihnen 7 Tipps, wie Sie Ihre Work-Life-Balance verbessern können.
 

Definition: Was ist Work-Life-Balance?

Der Begriff lässt es bereits erahnen. Es geht bei der Work-Life-Balance um ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeits- und Privatleben. Eine Balance, in der Sie genügend Zeit für Freunde, Familie und Freizeit haben und gleichzeitig leistungsfähig und motiviert sind, um Ihren Arbeitsalltag erfolgreich zu meistern.

In diesem Zusammenhang wird von den vier Säulen der Work-Life-Balance gesprochen:

  • Berufliche Tätigkeit, wie z. B. Erfolg im Job, eigene berufliche Ziele und Karrierewünsche
  • Soziale Kontakte zu Familie, Freunden und Bekannten
  • Körperliche und geistige Gesundheit, wie z. B. durch Bewegung, Schlaf, Ernährung und Entspannung
  • Sinn, Werte und Kultur, wie z. B. Religion, Traditionen, Kunst, Hobbys und ähnliches, das Ihr Leben sinnvoll und erfüllend macht

Stehen diese vier Lebensbereiche in einer guten Balance zueinander und Sie haben ausreichend Zeit für jeden dieser Punkte, spricht man im Allgemeinen von einer guten Work-Life-Balance.

Wie eine gute Balance für den einzelnen aussieht, ist dabei sehr stark vom individuellen Empfinden abhängig. Jeder Mensch hat seine eigenen Bedürfnisse und Erwartungen und muss so für sich selbst das Gleichgewicht finden, welches zum eigenen Wohlbefinden und Lebensstil passt.
 

Warum ist eine gute Work-Life-Balance wichtig?

Ganz unabhängig davon, wie Ihr eigenes optimales Gleichgewicht aus Arbeit und Privatleben aussieht – eine gute Work-Life-Balance wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf Ihre Gesundheit sowie auf Ihr berufliches und privates Leben aus.

Im Job hilft sie beispielsweise, Ihre Motivation und auch Ihre Produktivität zu steigern, denn regelmäßige Erholungspausen machen Sie leistungsfähiger und Sie erzielen bessere Ergebnisse. Dadurch macht Ihnen Ihr Job mehr Spaß und das erhöht Ihre Zufriedenheit.

Darüber hinaus ermöglicht eine gute Work-Life-Balance, berufliche und persönliche Ziele zu erreichen, ohne dass eines das andere beeinträchtigt. So haben Sie unter anderem auch genügend Zeit für soziale Kontakte und Hobbies und stärken Ihre Beziehungen zu Familie und Freunden.  

In Summe trägt all das wesentlich zu einem geringeren Stresslevel bei und reduziert so auch die Gefahr eines Burnouts.

Die Zeichen einer schlechten Work-Life-Balance wiederum liegen damit auch auf der Hand: Zu viel Arbeit ohne Ausgleich macht krank. Dies äußert sich beispielsweise dadurch, dass man nach der Arbeit nicht abschalten kann und gedanklich immer wieder zu den Aufgaben und Problemen des Jobs zurückkommt. Man schläft schlechter, fühlt sich kraftlos und fällt öfter gesundheitsbedingt aus.
 

7 Tipps für eine bessere Work-Life-Balance

Falls Sie das Gefühl haben, Ausgleich und Erholung kommen bei Ihnen zu kurz oder Sie spüren schon erste Anzeichen von Überlastung, können die folgenden 7 Maßnahmen helfen, Ihre Work-Life-Balance zu verbessern.
 

1. Arbeiten Sie nicht während Ihrer Freizeit 

Am Wochenende schnell die Präsentation an den Chef weiterleiten oder nach Feierabend noch einmal die E-Mails checken, ob es zum aktuellen Projekt schon etwas Neues gibt. Für zahlreiche Arbeitnehmer gehört es dazu, auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten tätig zu sein – gerade wenn es sich um solche vermeintlichen Kleinigkeiten handelt. Kommt das jedoch regelmäßig vor, ist es für eine ausgeglichene Work-Life-Balance allerdings eher schlecht.

Daher sollte es für Sie nicht selbstverständlich sein, Arbeit mit nach Hause nehmen. Um in Ihrer Freiheit wirklich abschalten zu können, sollten Sie sich währenddessen nicht mit Ihrem Job beschäftigen.

Diese simple Regel kann Sie allerdings auch vor Herausforderungen stellen, insbesondere dann, wenn Sie es bisher anders gehandhabt haben. Bleiben Sie dennoch konsequent und seien Sie nicht immer für Ihren Chef oder Ihre Kollegen erreichbar. Machen Sie sich dafür bewusst, dass die wenigsten Angelegenheiten wirklich so dringend sind, dass Sie sofort erledigt werden müssen. Ausnahmesituationen, wie zum Beispiel die näher rückende Deadline eines wichtigen Projekts oder ein echter Notfall, kann es natürlich trotzdem geben. Diese sind dann aber auch kein größeres Problem für die Work-Life-Balance, sofern es wirklich bei einer Ausnahme bleibt.

In diesem Zusammenhang ist es außerdem wichtig, pünktlich Feierabend zu machen und unnötige Überstunden zu vermeiden. 
 

2. Achten Sie auf ausreichend Bewegung 

Regelmäßige Bewegung kann zu einem echten Stimmungsaufheller werden, denn sie hilft, Stresshormone abzubauen und fördert die Ausschüttung von Endorphinen. So können Sie Ihren täglichen Aufgaben mit einem positiven Gefühl entgegentreten.

Darüber hinaus erhöht regelmäßige körperliche Aktivität Ihre Durchblutung und verbessert die Sauerstoffversorgung des Gehirns, was Sie konzentrationsfähiger macht. Zudem wird Ihr Immunsystem gestärkt und Sie senken so das Risiko für Krankheiten.

Um das alles zu erreichen, müssen Sie noch nicht einmal ins Fitnessstudio gehen. Spazieren gehen, Rad fahren, Schwimmen, Tanzen oder Übungen für zu Hause sind dafür genauso gut geeignet.

Wie Sie darüber hinaus mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag integrieren können, erfahren Sie in unserem Beitrag Fit im Büro – 7 Tipps und Übungen für mehr Bewegung am Arbeitsplatz.“
 

3. Lernen Sie „Nein“ zu sagen

Auch dieser Tipp klingt leichter, als er mitunter umzusetzen ist, denn man möchte bei seinem Arbeitgeber natürlich einen guten Eindruck machen. Trotzdem ist es wichtig, sich nicht mit zu vielen Aufgaben zu übernehmen. Haben Sie zu viele To-dos auf dem Tisch, kann Ihre Produktivität darunter leiden.

Eine Aufgabe auch einmal mit einem freundlichen „Nein“ und einer guten Begründung abzulehnen, ist somit keine Schande. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über Kompromisse, wie zum Beispiel eine angepasste Deadline, um dennoch qualitativ hochwertige Ergebnisse liefern zu können, ohne sich dabei zu überfordern.

Lernen Sie in diesem Zusammenhang außerdem, um Hilfe zu bitten, wenn Sie doch einmal nicht „Nein“ sagen konnten. Auch so vermeiden Sie es, zu viel auf einmal erledigen zu müssen.
 

4. Setzen Sie sich realistische Ziele

Nicht das geschafft zu haben, was man sich für den Tag oder die Woche vorgenommen hat, ist frustrierend und baut Druck auf. Der Grund dafür können zu hoch gesteckte Ziele sein. Natürlich kann ein besonderes Projekt auch den eigenen Ehrgeiz wecken, doch kommt das zu oft vor, kann Überforderung die Konsequenz sein. Das wiederum macht das Abschalten nach Feierabend schwierig.

Vermeiden lässt sich das, wenn Sie sich nur so viel vornehmen, wie Sie realistisch in einem bestimmten Zeitraum bewältigen können. Gleiches gilt auch für Ihr Umfeld. Wenn Ihnen im Job unrealistische Vorgaben gemacht werden, sprechen Sie dies unbedingt an und suchen Sie nach Kompromissen.  
 

5. Planen Sie Aktivitäten, die Ihnen Freude machen

Selbst wenn Sie bereits genug Zeit außerhalb des Jobs für private Angelegenheiten haben, ist es darüber hinaus wichtig, etwas zu haben, worauf Sie sich in Ihrer Freizeit besonders freuen können. Das kann ein Ausflug am Wochenende, ein Konzertbesuch oder der nächste Urlaub sein. Machen Sie Pläne und genießen Sie die Vorfreude. So sorgen Sie für Abwechslung und Ihnen wird noch einmal mehr bewusst, dass außerhalb des Jobs viel Schönes auf Sie wartet.

Aber denken Sie daran: Schmieden Sie den Plan für den nächsten Ausflug nicht während der Arbeitszeit. So wie Sie in Ihrer Freizeit nicht arbeiten sollten, sollten Sie sich während der Arbeit möglichst auf Ihre Aufgaben fokussieren.
 

6. Halten Sie Pausen ein und nutzen Sie diese bewusst

Pausen sind im schnelllebigen Alltag notwendig, um zwischendurch einmal den Kopf freizumachen und sich dann wieder mit voller Energie seinen Aufgaben widmen zu können. Wichtig dabei ist, dass Sie Pausen bewusst für etwas anderes nutzen als Arbeit. Nehmen Sie sich in Ihrer Mittagspause also wirklich Zeit, etwas zu essen und sprechen Sie mit Ihren Kollegen über etwas anderes als den Job. Es bietet sich zudem an, das Büro zu verlassen und frische Luft zu schnappen. All das steigert die Konzentrationsfähigkeit und reduziert Stress.

Beim bewussten Nutzen von Pausen kann Ihnen auch Achtsamkeit helfen. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Beitrag „Achtsamkeit im Job – Ihr Weg zu einem gesunden Arbeitsalltag.“
 

7. Me-Time ist essenziell für Ihre Work-Life-Balance

Für eine gute Work-Life-Balance ist es unerlässlich, sich ab und zu Zeit nur für sich selbst zu nehmen. Dabei machen Sie einfach nur das, worauf Sie gerade Lust haben. Ein Buch lesen, ein Bad nehmen oder den Rosenbusch schneiden. Entscheidend ist es, dass diese Phasen einzig und allein Ihnen selbst dienen. Sie machen das, weil Sie es wollen, nicht weil Sie das Gefühl haben, dass Sie es müssen.
 

Tragen flexible Arbeitszeiten und Homeoffice zu einer guten Work-Life-Balance bei?

Eine Sache sei direkt vorweggenommen: Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Es können sowohl Argumente dafür als auch dagegen vorgebracht werden, ob Homeoffice und flexible Arbeitszeiten förderlich sind oder nicht.

Gerade in diesem Zusammenhang wird deutlich, dass sich eine gute Work-Life-Balance für jeden Menschen sehr individuell gestaltet. So unterstützen mobiles Arbeiten und ein flexibles Arbeitszeitenmodell für manche Arbeitnehmer ein gutes Gleichgewicht. Für andere wiederum trägt es eher zum sogenannten Work-Life-Blending (einer zunehmenden Vermischung von Arbeits- und Privatleben) bei.
 

Die Vorteile für die Work-Life-Balance:

  • Wegfall von Pendelzeit und die dadurch entstandene Zeitersparnis: Für Menschen mit einem längeren Arbeitsweg kann Remote-Arbeit eine echte Erleichterung sein, da die dafür anfallende Zeit und Energie besser genutzt werden kann, beispielsweise für persönliche Aktivitäten nach Feierabend und Erholung, um morgens etwas länger zu schlafen.
  • Mehr Flexibilität und Selbstbestimmung:  Wer Arbeits- und Erholungszeiten nach seinen persönlichen Bedürfnissen gestalten kann, erlebt oft eine deutlich entspanntere Arbeitsatmosphäre. Auch ein individuell eingerichteter Arbeitsplatz, der dem eigenen Komfort entspricht, trägt dazu bei.
  • Mehr Ruhe: Besonders für Arbeitnehmer, die in einem Büro mit mehreren Kollegen arbeiten, bedeutet Remote-Arbeit mitunter mehr Ruhe bei der Arbeit. Aufgaben können schneller und konzentrierter erledigt werden.


Mögliche Nachteile für die Work-Life-Balance:

  • Das Verschwimmen von Grenzen: Durch den Wegfall des Arbeitswegs bzw. den Wechsel des Arbeitsortes wird Homeoffice von vielen auch negativ empfunden. Es fehlt oft eine klare Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, wodurch das Risiko besteht, länger zu arbeiten.
  • Ein Gefühl der ständigen Erreichbarkeit: Wenn der Arbeitsplatz zu Hause ist, neigen Mitarbeiter öfter dazu, ständig erreichbar zu sein, was zu einer Belastung werden kann.
  • Mehr Quellen für Ablenkung: Sich im Homeoffice nicht von privaten Dingen ablenken zu lassen, erfordert eine erhöhte Selbstdisziplin und Selbststrukturierung. Für viele kann das eine echte Herausforderung sein.
     

Fazit

Eine gute Work-Life-Balance ist eine Herausforderung, die sich für jeden individuell gestaltet. Mit den richtigen Ansätzen – von klaren Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit über regelmäßige Bewegung bis hin zu „Me-Time“ – lässt sich jedoch ein Gleichgewicht schaffen, das langfristig Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit fördert. Auch flexible Arbeitszeiten und Homeoffice können hilfreich sein, wenn sie die persönlichen Bedürfnisse unterstützen. Die Work-Life-Balance ist letztlich ein individueller Balanceakt, der durch achtsame Selbstfürsorge und gezielte Maßnahmen gelingen kann.

 

Quellen:

* Berufsleben Markt Report 2022 – Deutschland von Mintel
 

Autorin: 

  • Lisa Neun

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