Im Berufsleben sind nicht nur die eigentlichen Fachkompetenzen wichtig, um erfolgreich zu sein. Auch Soft Skills tragen maßgeblich dazu bei und sind daher ein entscheidender Faktor für den Ausgang eines Bewerbungsprozesses. Dabei entwickeln sich die Anforderungen auf Seiten der Arbeitgeber gemeinsam mit dem Arbeitsmarkt.
Hier erfahren Sie, was man unter Soft Skills versteht, warum sie im Job wichtig sind und welche Soft Skills bei Arbeitgebern heutzutage besonders gefragt sind.
Definition: Soft Skills vs. Hard Skills
Der Begriff Soft Skills wird in der Regel mit „weiche Kompetenzen“ oder „soziale Kompetenzen“ übersetzt. Gemeint sind damit Ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten sowie persönlichen Denk- und Verhaltensweisen, die Ihre Arbeit und das Zusammenarbeiten mit Kollegen prägen. Dazu gehören beispielsweise Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Empathie.
Soft Skills stehen damit den sogenannten Hard Skills („harten Kompetenzen“) gegenüber, welche Ihre beruflichen und fachlichen Fähigkeiten beschreiben. Ein entscheidender Unterschied besteht darin, dass Hard Skills erlernbar sind und nachgewiesen werden können – in Zeugnissen, Zertifikaten und mithilfe schulischer bzw. akademischer Abschlüsse. Soft Skills dagegen kommen viel mehr im täglichen Umgang miteinander ans Tageslicht.
Für Ihren beruflichen Erfolg sind beide Arten an Skills enorm wichtig, da sie sich gegenseitig ergänzen und unterstützen.
Die für den Job wichtigen Soft Skills werden auch Business Skills genannt und meist in drei Kategorien eingeteilt: methodische, soziale und personale Soft Skills.
Methodische Soft Skills
Zu den methodischen Kompetenzen gehören zum Beispiel Zeit- und Selbstmanagement, analytische Fähigkeiten, Problemlösungskompetenz und Zuverlässigkeit.
Sie alle sind nützlich beim Erledigen von Aufgaben und Bewältigen von Herausforderungen. Zudem sind methodische Soft Skills eine wesentliche Voraussetzung für das Erlernen fachlicher Qualifikationen.
Soziale Soft Skills
Soziale Soft Skills beschreiben alle Kompetenzen, die in der Zusammenarbeit und im Umgang mit anderen Menschen relevant sind. Sie sind dafür verantwortlich, wie sympathisch Sie als Person wahrgenommen werden und wie positiv das Arbeiten mit Ihnen empfunden wird.
Beispiele dafür sind Aufgeschlossenheit, Empathie, Kritikfähigkeit und Teamfähigkeit, interkulturelle Kompetenz sowie emotionale Intelligenz. Menschen mit diesen Kompetenzen sind besonders gut in der Lage, sich in Kollegen hineinzuversetzen, deren Ansichten nachzuvollziehen und ihnen auf Augenhöhe entgegenzutreten.
Welche Soft Skills sind bei Arbeitgebern besonders gefragt und warum? Die Top 7 Beispiele!
Welche Soft Skills im Job besonders wichtig sind, hängt von den Anforderungen der Branche, vom Stellenprofil und natürlich auch vom jeweiligen Unternehmen ab. Dennoch gibt es Soft Skills, die in nahezu jedem Job gebraucht werden und daher als universell gelten.
Diese werden daher auch als Business Skills bezeichnet. Wir haben Ihnen eine Liste dieser Skills zusammengestellt.
Kommunikationsfähigkeit
Kommunikative Fähigkeiten gehören mit Abstand zu den wichtigsten Soft Skills. Zu einer guten Kommunikation gehören im Wesentlichen:
- Eine verständliche Ausdrucksweise (schriftlich und mündlich)
- Eine klare Vermittlung von Ideen und Vorstellungen
- Geben und Nehmen von konstruktivem Feedback
- Aktives Zuhören
Das macht dieses Soft Skill in verschiedenen Arbeitsbereichen und Branchen so wichtig, beispielsweise im Verkauf, Personalwesen, Marketing aber auch in sozialen und pädagogischen Berufen.
Darüber hinaus ist Kommunikationsfähigkeit essenziell für eine effektive Zusammenarbeit mit anderen Menschen und macht sowohl persönliche als auch berufliche Interaktionen erfolgreicher und produktiver. Menschen, die gut kommunizieren, fällt es insgesamt leichter, sich in einem Team abzustimmen, wodurch auch Missverständnisse und Konflikte reduziert bzw. frühzeitig gelöst werden.
Teamfähigkeit
Teamfähigkeit ist ein weiteres sehr gefragtes Soft Skill. Denn die Fähigkeit, effektiv und zielgereichtet mit anderen zusammenzuarbeiten, ist aus der modernen Arbeitswelt nur noch schwer wegzudenken.
Dies schließt neben den zuvor beschriebenen kommunikativen Fähigkeiten außerdem folgende Eigenschaften mit ein:
- Sich in einem Team einfügen zu können
- Kompromissbereitschaft
- Unterschiedliche Stärken der Teammitglieder zu erkennen und zu nutzen
- Keine Ellenbogenmentalität
Wer teamfähig ist, erkennt, dass das gemeinsame Ziel und der erfolgreiche Abschluss des Projekts wichtig sind, nicht die eigenen persönlichen Interessen. Damit trägt Teamfähigkeit auch zu einem positiven Arbeitsumfeld bei.
Problemlösungskompetenz
Dieses Soft Skill beschreibt die Eigenschaft, Probleme und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, diese zu analysieren und zu lösen. Dazu sind ein kritisches Denkvermögen und Kreativität gefragt.
Arbeitgeber schätzen Mitarbeiter mit Problemlösungsfähigkeit in ihren Teams, denn dadurch werden Zeit und Ressourcen gespart, Stress und Unsicherheiten verringert und auch das Arbeitsklima verbessert.
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
Beide Begriffe bezeichnen die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen, überraschende Herausforderungen und Veränderungen einstellen zu können. Entscheidend hierfür sind Offenheit und Lernbereitschaft.
Für Arbeitgeber sind diese Eigenschaften bei Mitarbeitern besonders attraktiv, da sie es ermöglichen auf Marktentwicklungen und veränderte Arbeitsumgebungen angemessen zu reagieren.
Darüber hinaus haben Anpassungsfähigkeit und Flexibilität viele positive Nebeneffekte:
- Neue Fähigkeiten und Kenntnisse lassen sich einfacher erwerben
- Die Anpassung an technologische Fortschritte fällt leichter
- Rückschläge und stressige Situationen werden leichter überwunden, da man sich schnell neu orientiert
- Anpassungsfähige Mitarbeiter sind vielseitig einsetzbar, da sie sich leicht in neue Rollen und Aufgaben einarbeiten können
Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative
Mitarbeiter mit Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative warten nicht darauf, dass ihnen jemand Arbeitsanweisungen gibt, sondern ergreifen eigenständig Maßnahmen. Das bezieht sich sowohl auf alltägliche Arbeitsstationen als auch auf unerwartete Herausforderungen. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und sind damit auch Treiber von Innovationen und neuen Ideen, die ein Unternehmen voranbringen kann. Nicht selten werden diese Mitarbeiter als zukünftige Führungskräfte identifiziert.
Darüber hinaus drückt Einsatzbereitschaft Engagement und Leidenschaft für die eigene Arbeit aus, weshalb sie ein von Arbeitgebern gern gesehenes Soft Skill darstellt.
Selbständigkeit
Selbständigkeit trägt wie Eigeninitiative dazu bei, die Produktivität zu erhöhen. Selbständige Mitarbeiter erledigen Aufgaben ohne ständige Anweisungen oder Überwachung. Damit stellen sie eine Entlastung für die Führungskraft dar, die sich dann vornehmlich strategischen Aufgaben widmen kann.
Darüber hinaus zeugt Selbständigkeit von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und kann so zum Treiber der eigenen beruflichen Weiterentwicklung werden.
Organisationsfähigkeit und Zeitmanagement
Schließlich gehören Organisationsfähigkeit und Zeitmanagement zu den besonders gefragten Soft Skills. Sie beschreiben die Fähigkeit, Projekte und Aufgaben effizient planen und priorisieren zu können – bis zum erfolgreichen Abschluss.
Dies hat viele Vorteile sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, denn Vorgesetzte und Teammitglieder können sich darauf verlassen, dass dank guter Organisation Aufgaben effizient erledigt und Deadlines eingehalten werden. Ein gutes Zeitmanagement fördert zudem die Work-Life-Balance und die allgemeine Zufriedenheit, da sich Beruf und Privatleben besser vereinbaren lassen.
Fazit
Soft Skills sind essenzielle Kompetenzen, die über die fachlichen Fähigkeiten hinaus maßgeblich zum beruflichen Erfolg beitragen. Sie ergänzen die Hard Skills und sind in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar. Besonders gefragt sind unter anderem Kompetenzen in den Bereichen Kommunikation, Teamwork, Problemlösung, Selbständigkeit sowie Organisation und Zeitmanagement. Diese Fähigkeiten ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit, fördern Innovationen und tragen zu einem positiven Arbeitsklima bei. Ihre Bedeutung macht sie zu einem entscheidenden Faktor im Bewerbungsprozess.