Welche Dokumente gehören in eine Bewerbung? In welcher Reihenfolge ordnet man sie an? Was muss man bei Bewerbungsmappen beachten? Und wie sieht überhaupt die „perfekte Bewerbung“ aus?
Antworten auf alle diese zentralen Fragen sowie Tipps und Tricks finden Sie hier, damit Ihre Suche nach einem neuen Job ein Erfolg wird! Denn neben einem Bewerbungsschreiben und dem Lebenslauf kommt es bei einer guten Bewerbung oft auf viele Kleinigkeiten an.
Generell sollte Ihnen als Bewerber immer bewusst sein, dass nur sorgfältig zusammengestellte und aussagekräftige Bewerbungsunterlagen eine echte Chance haben, einen potenziellen Arbeitgeber zu überzeugen. So ist Ihre Bewerbung nicht der richtige Platz für falsche Bescheidenheit! Denn im Durchschnitt nehmen sich Personaler kaum mehr als eine Minute pro Bewerbung Zeit. Sind Ihre Unterlagen fehlerhaft oder erwecken kein Interesse, werden Sie nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Was muss man beim Erstellen einer Bewerbungsmappe beachten?
Zunächst sollten Sie wissen, dass die klassische Bewerbungsmappe, die mit der Post verschickt wird, inzwischen immer mehr an Bedeutung verliert. Bewerbungen werden heute zumeist auf digitalem Wege erledigt. Das ist kostengünstiger und zeitsparender. Viele Unternehmen weisen sogar explizit darauf hin, dass Bewerber Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail senden oder in ein Karriereportal hochladen sollen.
Die E-Mail-Bewerbung entspricht im Prinzip der Offline-Bewerbung, mit dem Unterschied, dass Sie die Bewerbungsunterlagen nicht ausgedruckt mit der Post verschicken, sondern als PDF-Datei per E-Mail zum Personaler senden. Online-Bewerbungen über Karriereportale kommen dagegen meist nur bei größeren Unternehmen vor. Hier laden Bewerber alle Unterlagen im PDF-Format sowie weitere Informationen via Online-Formular auf einen Server des Arbeitgebers hoch.
Bewerbungsmappen werden meist nur noch von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Behörden verlangt. Manchmal kommen sie auf Jobmessen zum Einsatz – dort können Sie diese einem Unternehmensvertreter persönlich übergeben.
In einem solchen Fall sollten Sie die folgenden Tipps beachten:
- Benutzen Sie keine dreiteiligen Mappen
- Verwenden Sie einen einfachen Klemmhefter in Schwarz oder Weiß
- Achten Sie auf gutes Papier und ein einheitliches, hochwertiges Erscheinungsbild
- Sollten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen doch einmal per Post verschicken, legen Sie das Anschreiben auf die Mappe
Was gehört in „vollständige“ Bewerbungsunterlagen?
Wenn ein Arbeitgeber in einer Stellenanzeige „vollständige Bewerbungsunterlagen“ verlangt, sollten Sie dem Unternehmen grundsätzlich immer folgende Unterlagen bereitstellen:
Anschreiben
Das Bewerbungsschreiben gilt als die Kür einer Bewerbung. Hier bringen Sie die Anforderungen der Stellenausschreibung in Einklang mit Ihren Qualifikationen und Kompetenzen, um den Arbeitgeber zu überzeugen. Relevante Informationen für ein Anschreiben können je nach angestrebtem Job neben Berufserfahrungen auch Soft Skills und besondere EDV-Kenntnisse sein. Hinweise zum perfekten Anschreiben geben wir Ihnen in unserem Beitrag zum Bewerbungsanschreiben.
Lebenslauf
In Ihrem tabellarischen Lebenslauf stellen Sie die einzelnen Stationen Ihres bisherigen Werdegangs übersichtlich dar. Personalverantwortliche schauen sich diesen meist als Erstes an. Somit ist der Lebenslauf als Dokument Ihrer Bewerbung noch wichtiger als das Anschreiben. Hier haben wir Ihnen Tipps sowie eine Vorlage zum Erstellen Ihres Lebenslaufs zusammengestellt.
Zeugnisse
Schließlich gehören auch alle relevanten Zeugnisse zum Pflichtbestandteil Ihrer Bewerbungsunterlagen. Abhängig von Ihrer Berufserfahrung und dem angestrebten Job sind das:
- Arbeitszeugnisse
- Zeugnisse Ihrer beruflichen Ausbildung / Ihres Studiums
- Zertifikate von Weiterbildungen oder einem Praktikum
Was können Bewerbungsunterlagen zusätzlich enthalten?
Zusätzlich zu Anschreiben, Lebenslauf und Arbeitszeugnissen können Sie Ihrer Bewerbung ein paar Extras hinzufügen, um Ihren neuen Arbeitgeber von Ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Dies können folgende Dokumente sein:
Motivationsschreiben
In einem Motivationsschreiben haben Sie die Möglichkeit, die wichtigsten Informationen zu Ihrer Motivation, Qualifikation und beruflichen Erfahrungen noch einmal kompensiert darzustellen. Das bietet sich besonders dann an, wenn dafür im Anschreiben nicht mehr ausreichend Platz war.
Dies kann insbesondere bei einer Initiativbewerbung ein Vorteil sein. Jedoch sollten Sie das Motivationsschreiben weglassen, wenn Sie darin nur das Anschreiben wiederholen würden.
Kompetenzprofil
Insbesondere für berufserfahrene Bewerber kann es von Vorteil sein, den Bewerbungsunterlagen ein Kompetenzprofil hinzuzufügen. Darin listen Sie all Ihre Fach-, Methoden-, Sozial- und ggf. Führungskompetenzen systematisch auf maximal einer Seite auf. Hier geht es darum, Ihr Fachwissen und Ihre Schlüsselqualifikationen Ihrer zukünftigen Aufgabe im Unternehmen gegenüber zu stellen.
Arbeitsproben
Arbeitsproben bieten sich besonders in den Bereichen PR, Journalismus sowie in kreativen Berufen als freiwilliges Extra Ihrer Bewerbung an.
Referenzen und Empfehlungsschreiben
Mit Referenz- oder Empfehlungsschreiben können Sie Ihre Bewerbung aufwerten. Ausführlichere Informationen dazu stellen wir Ihnen in einem gesonderten Beitrag zur Verfügung.
Bewerbungsfoto
Bedingt durch das Gleichbehandlungsgesetz sind Sie als Bewerber nicht mehr dazu verpflichtet, Ihren Unterlagen ein Bewerbungsfoto beizufügen. Sollten Sie sich dafür entscheiden, empfiehlt es sich, dieses auf Ihrem Lebenslauf oder dem Deckblatt zu platzieren. Zudem sollten Sie Folgendes beachten:
- Lassen Sie es von einem professionellen Fotografen aufnehmen
- Wählen Sie Ihre Kleidung passend zu dem Job, auf den Sie sich bewerben
- Das Foto sollte nicht älter als 2 Jahre sein
- Verwenden Sie keine Ganzkörperaufnahmen, sondern eine Porträtaufnahme
Deckblatt
Schließlich können Sie mit einem ansprechend gestalten Deckblatt, das Sie Ihrer Bewerbung hinzufügen, einen guten Eindruck hinterlassen. Dieses sollte folgende Informationen enthalten:
- Überschrift: "Bewerbung als Titel der angestrebten Position"
- Referenznummer der Stellenanzeige (falls vorhanden)
- Persönliche Daten wie Name, Adresse, E-Mail-Adresse und Telefonnummer
- Den Namen des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben
- Auflistung der Anlagen
- Kurzprofil (optional)
- Bewerbungsfoto (optional)
Beachten Sie grundsätzlich und unabhängig davon, was Sie Ihrer Bewerbung abgesehen von Lebenslauf, Anschreiben und Arbeitszeugnissen noch hinzufügen, dass diese nicht mehr als 10 Seiten umfasst. Bei einer Online-Bewerbung sollte das Dokument zudem maximal 5 MB haben.
In welcher Reihenfolge sortiert man die Bewerbungsunterlagen?
Die richtige Reihenfolge der Unterlagen in einer Bewerbung ist genauso wichtig wie deren Inhalt. So stellt das Bewerbungsschreiben die erste Seite dar. Danach folgen Deckblatt, Lebenslauf, Motivationsschreiben (optional) bzw. Kompetenzprofil (optional) und Zeugnisse. Nach den Zeugnissen fügen Sie Referenzen, Empfehlungsschreiben und Arbeitsproben hinzu.
Damit Sie beim Zusammenstellen Ihrer Bewerbungsunterlagen nichts vergessen, haben wir Ihnen hier eine Checkliste zum Thema Bewerbung zusammengestellt.
Fazit
Mit den richtigen Unterlagen geben Sie Ihrem potentiellen Arbeitgeber die Informationen zur Hand, die für den angestrebten Job relevant sind. Das können neben Lebenslauf, Anschreiben und Zeugnissen mitunter ganz individuelle Bestandteile sein, die jeweils auf die angestrebte Stelle angepasst sein sollten.