Locker bleiben: 7 Stress- und Fangfragen im Vorstellungsgespräch und was sie bedeuten

Stressfragen oder Fangfragen im Vorstellungsgespräch? Da kann man als Bewerber schon mal nervös werden. Wir stellen Ihnen 7 skurrile bis überraschende Fragen der Personalverantwortlichen in Unternehmen vor - und was diese damit herausfinden möchten.

Autorin:

  • Daniela Kaut

Kandidaten wollen im Bewerbungsgespräch den bestmöglichen Eindruck bei ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber hinterlassen und zeigen sich daher gerne von ihrer Schokoladenseite.

Das wissen auch die Personalverantwortlichen der Unternehmen, die sich jedoch ein möglichst realistisches Bild von der Person machen wollen, die ihnen gegenüber sitzt! Daher werden gelegentlich spezielle Fragetechniken angewendet, um mehr über die Bewerber zu erfahren und um ihre Eignung besser beurteilen zu können.

Überraschung! Mit Stressfragen baut man ganz bewusst Druck auf.

Auf die bekannten Bewerbungsfragen bezüglich Lebenslauf, Erfahrung, Schwächen und Stärken können Sie sich als Kandidat in der Regel gut vorbereiten. Doch hin und wieder werden auch überraschende und unkonventionelle und sogar fiese Fragen gestellt, mit denen Sie nicht gerechnet haben. Aus Sicht der Personaler ist aber genau diese Reaktion ein wichtiges Instrument, um hinter die Fassade des Bewerbers zu blicken: Wie reagiert die Person unter Druck? Kann sie spontan kreative Lösungen entwickeln? Welche Werte vertritt sie? Passt sie ins Team?

Als Bewerber sollten Sie vor allem ruhig bleiben und sich nicht verunsichern lassen. Denn mit etwas Distanz betrachtet, erkennt man, dass nicht jede Frage die gleiche Zielsetzung verfolgt.

So gibt es beispielsweise Stressfragen, hypothetische Fragen, Überraschungs- oder Fangfragen. Aber auch psychologische oder unkonventionelle, skurrile Fragen können für Bewerber eine unerwartete Herausforderung darstellen.

Unser Tipp: Bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich nicht aufs Glatteis führen. Häufig gibt es nicht die eine richtige Antwort. Und mit auswendig gelernten Antworten aus dem Internet kommt man hier in der Regel auch nicht weit.

Für Sie als Bewerber ist es daher wichtig, sich emotional auf solche Fragen vorzubereiten. Andererseits im richtigen Moment zu erkennen, welche Motivation sich dahinter verbirgt. Dies erleichtert es, passende Antworten zu finden, die die persönlichen Stärken und den Charakter auf unkonventionelle Weise präsentieren.

Auch wenn sie als unangenehm empfunden werden: diese überraschenden Fragen bieten dem Bewerber eine Chance, positive Seiten zu zeigen, die womöglich sonst nicht wahrgenommen worden wären!

7 Fragen und Motivationen

Hier sind 7 unkonventionelle Beispielfragen und die jeweils zu Grunde liegenden Motivationen:
 

1. "Wie viele Golfbälle passen in einen Schulbus?"

Motivation: Diese zunächst skurril klingende Frage zielt darauf ab, die Problemlösungsfähigkeiten und das analytische Denken des Bewerbers zu prüfen. Die Personaler möchten sehen, wie Sie an eine scheinbar unlösbare Aufgabe herangehen und ob Sie in der Lage sind, kreativ und logisch zu denken.
 

2. "Was würden Sie tun, wenn Sie der einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes wären?"

Motivation: Hierbei handelt es sich um eine Stressfrage und eine psychologische Frage zugleich. Der Personalverantwortliche des Unternehmens möchte wissen, wie Sie in extremen Stresssituationen reagieren und ob Sie einen klaren Kopf bewahren können. Es geht darum, Ihre Resilienz und Problemlösungsstrategien zu testen.
 

3. "Wenn Sie eine Superkraft wählen könnten, welche wäre das und warum?"

Motivation: Diese kreative Frage zielt im Vorstellungsgesprächdarauf ab, mehr über Ihre Persönlichkeit und Ihre Prioritäten zu erfahren. Sie gibt Einblicke in Ihre Werte und Motivationen und zeigt, welche Visionen und Ambitionen Sie vertreten.
 

4. "Wie würden Ihre Freunde Sie in drei Worten beschreiben?"

Motivation: Diese Frage zählt zu den psychologischen Fragen und soll Selbstwahrnehmung und soziale Kompetenzen testen. Der Personaler möchte sehen, ob Sie ein realistisches Bild von sich selbst haben und wie Sie sich in Ihrem sozialen Umfeld bewegen. Schließlich offenbaren psychologische und unkonventionelle Fragen oft tiefere Einsichten, die in einem klassischen Frage-Antwort-Schema möglicherweise verborgen bleiben.
 

5. "Warum sind Kanaldeckel rund?"

Motivation: Bei dieser unerwarteten Frage geht es darum, das logische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten zu prüfen. Der Personaler möchte sehen, ob Sie in der Lage sind, rationale und nachvollziehbare Erklärungen für alltägliche Phänomene zu finden.
 

6. "Erzählen Sie mir von einer Situation, in der Sie einen großen Fehler gemacht haben. Wie sind Sie damit umgegangen?"

Motivation: Diese Fangfragezielt darauf ab, die Ehrlichkeit und Selbstreflexion des Bewerbers zu testen. Der Personaler möchte wissen, wie der Kandidat mit Fehlern umgeht, ob er daraus lernt und welche Maßnahmen er ergreift, um ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden.
 

7. "Wie würden Sie einem Blinden die Farbe Gelb beschreiben?"

Motivation: Diese unkonventionelle Frage prüft Ihre Kommunikationsfähigkeiten und die Kreativität. Der Personalverantwortliche möchte sehen, ob Sie komplexe Konzepte auf verständliche Weise vermitteln können und wie Sie sich in ungewöhnlichen Situationen verhalten. Unkonventionelle Fragen können zeigen, wie flexibel und anpassungsfähig Sie sind.

Fazit

Stress-, Überraschungs- oder Fangfragen sind gezielt eingesetzte Werkzeuge, die Personalern helfen, Einblicke in die Denkweise und die Persönlichkeit von Kandidaten zu gewinnen und um bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften zu testen.

Versuchen Sie anhand der Fragestellung, zu erkennen, worauf Ihr Gegenüber hinaus will. Das erleichtert es Ihnen, die Frage einzuordnen, souverän zu reagieren und eine passende Antwort heraus zu arbeiten.

 

 

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Unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch: Was Sie wissen müssen

Das Vorstellungsgespräch ist ein entscheidender Schritt im Bewerbungsprozess. Ihr Wunscharbeitgeber hat Sie eingeladen, weil er Sie kennenlernen möchte! Sicherlich haben Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse, auch Informationen über den Kandidaten zu erhalten, die über den beruflichen Werdegang und die Zeugnisse hinaus gehen. Hier gibt es jedoch rechtliche Grenzen.

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